Pres­se­mit­tei­lung des Bünd­nis­ses für sexu­el­le Selbst­be­stim­mung

“Unge­woll­te Schwan­ger­schaf­ten sind immer noch ein Tabu in unse­rer Gesell­schaft. Dar­un­ter lei­den vor allem die Betrof­fe­nen”, so Ines Schei­be, eine Spre­che­rin des Bünd­nis­ses und ehe­mals selbst in der Schwan­ger­schafts­kon­flikt­be­ra­tung tätig, zum bit­te­ren Jubi­lä­um. “Wie lan­ge soll der Wider­stand noch andau­ern, bevor wir end­lich ein voll umfas­sen­des Recht über unse­ren eige­nen Kör­per haben? Der Para­graf 218 gehört end­lich abge­schafft! Der Zugang zum Schwan­ger­schafts­ab­bruch ist ein Men­schen­recht und muss Teil der medi­zi­ni­schen Grund- und Not­ver­sor­gung wer­den!”, so Ines Schei­be wei­ter. Denn durch die Rege­lung im Straf­ge­setz­buch machen sich Ärzt*innen angreif­bar und Abbrü­che kön­nen kein Teil der medi­zi­ni­schen Grund- und Not­ver­sor­gung wer­den. Mas­si­ve Ver­sor­gungs­lü­cken sind die Fol­ge.

Zum Auf­takt der Kam­pa­gne wird am 8. März die Web­sei­te wegmit218.de gelauncht. Um das Schwei­gen zu bre­chen wer­den dort unter dem Titel Mein Abbruch Geschich­ten von Betrof­fe­nen gesam­melt, die bereits einen oder meh­re­re Schwan­ger­schafts­ab­brü­che haben durch­füh­ren las­sen. Dadurch soll deut­lich wer­den: Abbrü­che sind Teil unse­rer Rea­li­tät und die Betrof­fe­nen lei­den vor allem unter der Tabui­sie­rung und Stig­ma­ti­sie­rung. Lasst uns dar­über spre­chen!

Eben­falls im Rah­men der bun­des­wei­ten Kam­pa­gne 150 Jah­re Wider­stand gegen §218 und ange­sichts der bis heu­te anhal­ten­den Stig­ma­ti­sie­rung von unge­wollt Schwan­ge­ren und der Tabui­sie­rung von Schwan­ger­schafts­ab­brü­chen wur­de auch die Kam­pa­gne „Mehr als du denkst. Weni­ger als du denkst“ ins Leben geru­fen.

“Unser Ziel ist es, sowohl mit gut recher­chier­ten Fak­ten als auch mit Erfah­rungs­be­rich­ten von Betrof­fe­nen und Fach­per­so­nen Miss­stän­de auf­zu­zei­gen, mit Mythen auf­zu­räu­men und das The­ma Abtrei­bung zu ent­ta­bui­sie­ren”, so Nina Oer­ter, eine Spre­che­rin der Initia­ti­ve mehr als du denkst.

Pünkt­lich zum Frau­en­kampf­tag gehen die ers­ten Posts online.

Oer­ter wei­ter: “Wir sind noch eine klei­ne Initia­ti­ve, aber wir brin­gen viel Fach­wis­sen aus den unter­schied­li­chen Berei­chen mit. Letz­te­res wird sich auch in den Posts wider­spie­geln.”

Außer­dem wird es am 8. März in Ber­lin ver­schie­de­ne dezen­tra­le Aktio­nen geben, einen Rede­bei­trag des Bünd­nis­ses für sexu­el­le Selbst­be­stim­mung gibt es bei der Kund­ge­bung der OMASGEGENRECHTS.Berlin von 11–13 Uhr am Net­tel­beck­platz.

Ber­lin, 04.03.2021

Das Bünd­nis für sexu­el­le Selbst­be­stim­mung errei­chen Sie unter: 0160 – 377 22 08 | pres­se (at) sexuelle-selbstbestimmung.de / www.sexuelle-selbstbestimmung.de/presse

Das Bünd­nis für sexu­el­le Selbst­be­stim­mung ist ein brei­tes Bünd­nis aus Bera­tungs­stel­len, ver­schie­de­nen femi­nis­ti­schen und all­ge­mein­po­li­ti­schen Grup­pen, Ver­bän­den, Gewerk­schaf­ten und Par­tei­en sowie Ein­zel­per­so­nen. Seit sei­ner Grün­dung 2012 orga­ni­siert es Pro­tes­te gegen den jähr­lich statt­fin­den­den, bun­des­wei­ten “Marsch für das Leben”. Neben der Strei­chung des Para­gra­phen 218 aus dem Straf­ge­setz­buch for­dert das Bünd­nis eine geschlech­ter- und kul­tur­sen­si­ble Sexu­al­auf­klä­rung für alle sowie eine ange­mes­se­ne Unter­stüt­zung für jene, die sich für ein Kind ent­schei­den, damit sie ihre eige­ne Lebens­pla­nung auf­recht­erhal­ten kön­nen.



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