Kritische Medizin von damals und bis heute
der Marburger Kongress von 1973 als Impulsgeber für den Kampf um ein solidarisches Gesundheitswesen
3.–5. November 2023 im Technologie- und Tagungszentrum in Marburg
3.–5. November 2023 im Technologie- und Tagungszentrum in Marburg
Unter großem Aufwand im High Class Hotel mit Häppchen und Getränken fand heute, am 18. August die öffentliche "KBV Krisensitzung" mit mehreren hundert Personen statt. Propagandistisch vorbereitet wurden mit dem Motto "SOS - Praxis weg - Gesundheit weg" unter dem Druck der jährlichen Honorarverhandlungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung mit den Gesetzlichen Krankenkassen altbekannte Forderungen nach 10% mehr Honorar und der Beendigung der Budgetierung für alle Praxen als lautstarker Protest vorgetragen.
11.08.2023
Die fünfte Stellungnahme der »Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung« zum Thema: »Verbesserung von Qualität und Sicherheit der Gesundheitsversorgung. Potenzialanalyse anhand exemplarischer Erkrankungen« vom 22. Juni 2023 will die These belegen, dass Deutschland bei der Behandlungsqualität, etwa bei den vermeidbaren sowie behandelbaren Todesursachen, im OECD-Vergleich nur im Mittelfeld, liege und man über 20.000 Lebensjahre jährlich gewinnen könne, wenn man den Krankenhaussektor nach ihren Vorschlägen reformierte. Diese Zahlen wurden von der Presse bereitwillig aufgenommen und – scheinbar ungeprüft – wiederholt.
Als demokratische Ärzt*innen sind wir Verfechter*innen der gesellschaftlichen Selbstverwaltung. Zur aktuell praktizierten Selbstverwaltung im Gesundheitswesen gehört, dass der Sicherstellungsauftrag bei den Kassenärztlichen Vereinigungen liegt. Sie haben dafür zu sorgen, dass die ambulante medizinische Versorgung flächendeckend gewährleistet ist. Die KVen sollten sich als Körperschaften des öffentlichen Rechts eigentlich als demokratische Organe verstehen - stattdessen betrachten sie sich jedoch offenbar als die Interessenvertretungen von in der Regel als Kleinunternehmer*innen tätigen Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen.
Die Redaktionen namhafter medizinischer Fachzeitschriften haben Angehörige der Gesundheitsberufe weltweit dazu aufgerufen, sich aktiv gegen die Gefahren einer nuklearen Katastrophe einzusetzen.
Lesen Sie den Artikel dazu in der Ärztezeitung vom 2.August weiter.
Einführung in die Vorschläge der Regierungskommission über eine „Grundlegende Reform der Krankenhausvergütung“ vom 06.12.2023 - Peter Hoffmann (7. Juni 2023)
Strukturreform vertieft: Einteilung in Level I–Level III und in Leistungsgruppen – Was bedeuten diese Vorschläge in einem Umfeld von Konkurrenz und Krankenhausmarkt? Welche Konsequenzen werden sie haben? - Thomas Böhm (21. Juni 2023)
Das Bündnis Krankenhaus statt Fabrik hat sich das finale Eckpunktepapier von BMG und Gesundheitsministern vom 10. Juli auf den Seziertisch gelegt. In unserem Positionspapier finden Sie unsere Einschätzung en detail.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil reiste kürzlich durch Südamerika, um Pflegekräfte für das deutsche Gesundheitssystem in Brasilien anzuwerben. Die ersten Absichtserklärungen wurden von ihm und seinem brasilianischen Amtskollegen Luiz Marinho bereits unterzeichnet. Die gängige Rhetorik, wonach Alle von der internationalen Anwerbung von Gesundheitspersonal profitieren sollen, lässt einen kritischen Blick darauf vermissen, wer tatsächlich profitiert.
Pünktlich zur parlamentarischen Debatte um das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz hat sich die DPGG zur Abwerbung von Gesundheitsfachkräften aus dem globalen Süden positioniert.
Die DPGG fordert ein grundlegendes Umdenken zu Behebung des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen: Statt den ökonomisierten Wettbewerb zwischen den Krankenhäusern durch Abwerbung zu stützen braucht es strukturelle Lösungen für die Krise des deutschen Gesundheitssystems. Ziel muss es sein, die Attraktivität der Ausbildung und der Arbeitsplätze in den Gesundheitsberufen zu steigern und dafür zu sorgen, dass gut ausgebildete Fachpflegekräfte aus dem In- und Ausland in Deutschland eine Zukunftsperspektive finden.
Die Gesundheitsversorgung in Deutschland weist vor allem im Bereich der Grundversorgung bereits alarmierende Lücken auf, die sich absehbar ausweiten und zahlreicher werden. Es wird daher zunehmend dringlich, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Der Verein demokratischer Ärzt*innen, der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) und der Verein demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten (VdPP) haben dazu gemeinsame Eckpunkte formuliert. Wirksame Gegensteuerung ist nur durch veränderte Rahmenbedingungen der Versorgungsstrukturen möglich.
Die deutsche Plattform für globale Gesundheit, zu der auch der Verein demokratischer Ärzt*innen gehört, hat pünktlich zur aktuellen parlamentarischen Debatte um das Fachkräfteeinwanderungsgesetz sowie zu einer Anhörung des Unterausschusses Globale Gesundheit ein Positionspapier zur Anwerbung von Gesundheitsfachkräften veröffentlicht.
Video der Diskussion am 24.03.2023 zum Marburger Kongress 1973 zu "Medizin und gesellschaftlichem Fortschritt" mit Hans-Ulrich Deppe und Fragen von Karen Spannenkrebs und Paul Brettel an die Zeitgenossen des Kongress: Winfried Beck, Wulf Dietrich, Udo Schagen
wird vom vdää* herausgegeben und beschäftigt sich mit aktuellen berufs- und gesundheitspolitischen Themen.
Unser Selbstverständnis und unsere programmatischen Grundlagen in einer Kurzfassung (2019) und Langfassung (2018).