Auf­ruf Medi­Bü­ro Ber­lin an Ärz­tin­nen und Ärz­te

Das Büro für medi­zi­ni­sche Flücht­lings­hil­fe benö­tigt Ihre Mit­ar­beit!

Das Büro für medi­zi­ni­sche Flücht­lings­hil­fe Ber­lin ver­folgt das Ziel, die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung von ille­ga­li­sier­ten Geflüch­te­ten und Migrant*innen ohne Kran­ken­ver­si­che­rungs­schutz auf prag­ma­ti­schem und poli­ti­schem Wege zu ver­bes­sern. Das Büro arbei­tet seit 1996 als nicht­staat­li­ches, selbst­or­ga­ni­sier­tes Pro­jekt, in dem alle Mitarbeiter*innen unent­gelt­lich tätig sind.

Patient*innen, die sich an uns wen­den, sind fak­tisch vom Zugang zu regu­lä­rer Gesund­heits­ver­sor­gung aus­ge­schlos­sen. Das Recht auf eine ein­ge­schränk­te medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung nach dem Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz, das auch Men­schen ohne lega­len Auf­ent­halts­sta­tus gesetz­lich zusteht, kann oft­mals nicht in Anspruch genom­men wer­den. Die Sozi­al­äm­ter, die die Kos­ten tra­gen, sind zur Daten­über­mitt­lung an die Aus­län­der­be­hör­de ver­pflich­tet, wodurch den Betrof­fe­nen bei Inan­spruch­nah­me medi­zi­ni­scher Leis­tun­gen eine Abschie­bung droht. Auch jenen Patient*innen wol­len wir den Zugang zu qua­li­fi­zier­ter medi­zi­ni­scher Behand­lung ermög­li­chen.
Wir koope­rie­ren mit einem Netz­werk von etwa 120 Ärzt*innen und Zahnärzt*innen im Ber­li­ner Raum. Wäh­rend unse­rer zwei­mal wöchent­lich statt­fin­den­den Sprech­zei­ten ver­mit­teln wir Patient*innen an Arzt­pra­xen wei­ter, die sich bereit erklärt haben, Behand­lun­gen anonym und kos­ten­los durch­zu­füh­ren.
Kos­ten für Medi­ka­men­te, ortho­pä­di­sche Hilfs­mit­tel, Bril­len, labor­tech­ni­sche Unter­su­chun­gen, bild­ge­ben­de Ver­fah­ren etc. finan­zie­ren wir über Spen­den­gel­der. Wie vie­le Behand­lun­gen eine Pra­xis erbrin­gen kann und möch­te, wird indi­vi­du­ell ver­ein­bart – und selbst­ver­ständ­lich haben Sie die Mög­lich­keit, bei feh­len­der zeit­li­cher Kapa­zi­tät Ihre Mit­ar­beit ein­zu­schrän­ken oder zeit­wei­lig aus­zu­set­zen.
Die Arbeits­wei­se des Büros für medi­zi­ni­sche Flücht­lings­hil­fe ist wie folgt:
Patient*innen kom­men zu den Sprech­zei­ten (mon­tags und don­ners­tags 16.30–18.30 Uhr) in das Büro für medi­zi­ni­sche Flücht­lings­hil­fe und stel­len sich bei unse­ren Mitarbeiter*innen mit ihren Beschwer­den vor. Wir mel­den uns tele­fo­nisch bei Ihnen, um einen Ter­min für den/die Patient*in zu ver­ein­ba­ren und ver­mer­ken die ver­ein­bar­ten Ter­mi­ne auf einer ver­trau­lich behan­del­ten Kon­takt­lis­te Patient*innen erhal­ten von uns einen Ver­mitt­lungs­zet­tel mit Ihrer Pra­xis­an­schrift, den sie zum ver­ein­bar­ten Ter­min mit­brin­gen. Die Behand­lung in der Pra­xis erfolgt anonym. Um eine Pati­en­ten­ak­te anzu­le­gen und eine ggf. not­wen­di­ge Wei­ter­be­hand­lung zur ermög­li­chen wird i.d.R. mit fik­ti­ven Namen gear­bei­tet Das lang­fris­ti­ge Ziel des Büros für medi­zi­ni­sche Flücht­lings­hil­fe ist jedoch eine poli­ti­sche Lösung. Die Gesund­heits­ver­sor­gung auf Basis zivil­ge­sell­schaft­li­cher Initia­ti­ven und kos­ten­lo­sem Enga­ge­ment von Ärzt*innen und Therapeut*innen kann nur eine Zwi­schen­lö­sung dar­stel­len, zumal eine aus­rei­chen­de Prä­ven­ti­on und The­ra­pie hier­durch nicht gewähr­leis­tet wer­den kann.

Eine Mit­ar­beit Ihrer­seits fin­det nicht in einer recht­li­chen Grau­zo­ne statt! Ärzt*innen, die Men­schen ohne Auf­ent­halts­sta­tus behan­deln, machen sich weder straf­bar noch sind sie ver­pflich­tet, Daten an die Aus­län­der­be­hör­de wei­ter­zu­ge­ben. Wenn Sie sich eine Zusam­men­ar­beit mit uns vor­stel­len kön­nen und/oder mehr über unse­re Arbeit erfah­ren möch­ten, rufen Sie uns an oder schrei­ben Sie uns eine E‑Mail, dann kön­nen wir einen Ter­min für ein per­sön­li­ches Infor­ma­ti­ons- und Ein­füh­rungs­ge­spräch ver­ein­ba­ren.
Mit Dank und freund­li­chen Grü­ßen,
Büro für medi­zi­ni­sche Flücht­lings­hil­fe Ber­lin
Ber­lin, September/Oktober 2014

Spen­den­kon­to: Flücht­lings­rat Ber­lin e.V. – Bank für Sozi­al­wirt­schaft – BLZ: 10020500 – Kon­to­num­mer: 3260302, Stich­wort: „medi­zi­ni­sche Hil­fe“ – Ihre Spen­de ist steu­er­lich absetz­bar.



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