Pres­se­mit­tei­lung vom 12.05.2023 Not­auf­nah­me

Demo­kra­ti­sche Ärzt*innen leh­nen Gebühr für Not­auf­nah­me ab

Der Ver­ein demo­kra­ti­scher Ärzt*innen kri­ti­siert grund­sätz­lich den neu­er­li­chen Ver­such, über Zuzah­lun­gen die Ver­sor­gung zu steu­ern

Ein Antrag der CDU-Frak­ti­on im deut­schen Bun­des­tag, der auch von der KV Bre­men und dem Vor­sit­zen­den der Kas­sen­ärzt­li­chen Bun­des­ver­ei­ni­gung (KBV), Andre­as Gas­sen unter­stützt wird, sieht eine Gebühr von € 20 für Per­so­nen vor, die ohne ein vor­he­ri­ges struk­tu­rier­tes  Erst­ein­schät­zungs­ver­fah­ren eine Ret­tungs­stel­le im Kran­ken­haus auf­su­chen.

Jede bekann­te Zuzah­lung, von der Pra­xis­ge­bühr bis zur Zuzah­lung für Medi­ka­men­te und Heil­mit­tel, ist sozi­al dis­kri­mi­nie­rend und führt nicht zu einer sach­ge­rech­ten und Kos­ten redu­zie­ren­den Steue­rung der Ver­sor­gung. Ins­be­son­de­re Ange­hö­ri­ge unte­rer sozia­ler Schich­ten ver­zich­ten auf Leis­tun­gen, die höhe­ren Schich­ten küm­mert die Zuzah­lung kaum. Dies ist die Erkennt­nis aus vie­len Ver­su­chen, über Geld­an­rei­ze die Steue­rung der Ver­sor­gung den Patient*innen selbst zu über­tra­gen.

Dar­über hin­aus ist jede Zuzah­lung, die ja nur von kran­ken Ver­si­cher­ten geleis­tet wer­den muss, eine Ent­so­li­da­ri­sie­rung inner­halb der Ver­si­cher­ten­ge­mein­schaft der gesetz­lich Ver­si­cher­ten.

Die Struk­tur der Not­fall­ver­sor­gung ist für vie­le Patient*innen nicht durch­schau­bar. Die­se kom­ple­xen Pro­ble­me sind Inhalt des vier­ten Gut­ach­tens der Regie­rungs­kom­mis­si­on Kran­ken­haus­ver­sor­gung vom 14.02.2023, erstellt im Auf­trag des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Gesund­heit. Die Dis­kus­sio­nen im Minis­te­ri­um, in Par­tei­en und Fach­ver­bän­den lau­fen.

In vie­len Regio­nen kom­men die KVen ihrem Sicher­stel­lungs­auf­trag, der auch die ambu­lan­te Not­fall­ver­sor­gung ent­hält, nicht nach. Vor die­sem Hin­ter­grund erscheint es zynisch, dass gera­de sie nun ver­su­chen, die Ver­si­cher­ten für die jahr­zehn­te­lan­ge Mise­re zah­len zu las­sen.

Dr. Nad­ja Rako­witz, Pres­se­spre­che­rin des vdää*

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