Pres­se­mit­tei­lung vom 23.01.2024 zum GDL Streik

Streik für gesün­de­re Arbeits­be­din­gun­gen

vdää* unter­stützt die For­de­run­gen der Kolleg*innen der GDL

2022 hat die Bar­mer Kran­ken­kas­se die Arbeits­un­fä­hig­keits­da­ten von rund 320.000 Beschäf­tig­ten in Hes­sen aus­ge­wer­tet und fest­ge­stellt, dass Fahr­zeug­füh­rer im Eisen­bahn­ver­kehr (auch S‑Bahn und Tram) rund zwei Wochen län­ger krank­ge­schrie­ben waren als der Durch­schnitt der hes­si­schen Beschäf­tig­ten. (sie­he FAZ, 03.11.2023) Was für Hes­sen gilt, lässt sich auf das gan­ze Land ver­all­ge­mei­nern. Der Ver­ein demo­kra­ti­scher Ärzt*innen unter­stützt den für die­se Woche ange­kün­dig­ten erneu­ten Streik der Kolleg*innen von der GDL, deren For­de­run­gen nach Arbeits­zeit­ver­kür­zung für Schichtarbeiter*innen von 38 auf 35 Stun­den bei vol­lem Lohn­aus­gleich auch als gesund­heit­li­che Maß­nah­me zu begrei­fen sind.

Zu den aktu­el­len Arbeits­be­din­gun­gen der Lokführer*innen gehö­ren sehr belas­ten­de oder gar unre­gel­mä­ßi­ge Schicht­diens­te zu jeder erdenk­lich unmög­li­chen Uhr­zeit mit Dienst­be­ginn und Diens­ten­de am Tag oder in der Nacht. Und das mit mög­li­chen Schicht­län­gen von bis zu 12 und gar 14 Stun­den, so der Loko­mo­tiv­füh­rer Sachar Scho­ner in einem Offe­nen Brief an den DB-Vor­stand am 15.11.2023.

Nicht nur wir Nutzer*innen der Bahn oder des ÖPNV sind oft genervt von den inzwi­schen gro­ßen Pro­ble­men bei der Bahn. Auch die Beschäf­tig­ten sind z.B. von den Ver­spä­tun­gen selbst betrof­fen und sie müs­sen dar­über hin­aus auch den Stress und Ärger der Fahr­gäs­te abfan­gen und aus­hal­ten. Auch dies trägt zu psy­chi­schen und kör­per­li­chen Belas­tun­gen beim Bahn­per­so­nal bei.

„Wir Beschäf­tig­te aus dem Gesund­heits­we­sen ken­nen sol­che Arbeits­be­din­gun­gen. Die Kran­ken­stän­de im Kran­ken­haus sind – vor allem in der Pfle­ge – ähn­lich hoch wie bei den Kolleg*innen der GDL, des­halb haben wir größ­tes Ver­ständ­nis für ihre For­de­run­gen und wün­schen ihnen viel Erfolg“, so Felix Ahls, Co-Vor­sit­zen­der des vdää*.

„Wie auch im Gesund­heits­we­sen wür­den wir es bei der Bahn begrü­ßen, wenn sich alle Kolleg*innen in einer Gewerk­schaft zusam­men­fin­den und so hof­fent­lich noch stär­ker wür­den als mit ver­schie­de­nen Gewerk­schaf­ten in unter­schied­li­chen Aus­ein­an­der­set­zun­gen“, ergänzt Dr. Paul Bret­tel, eben­falls Co-Vor­sit­zen­der des vdää*.

„Die For­de­rung nach Arbeits­zeit­ver­kür­zun­gen bei vol­lem Lohn­aus­gleich soll­ten alle Gewerk­schaf­ten stel­len. Auch des­halb wäre ein Erfolg des Streiks der GDL nütz­lich für alle Beschäf­tig­ten, denn es könn­te ein Vor­bild sein“, ergänzt Felix Ahls.

Dr. Nad­ja Rako­witz, Pres­se­spre­che­rin

 



×