Pres­se­mit­tei­lung vom 17.4.2024 zum GVSG

Der vdää* fragt: Ist jetzt Chris­ti­an Lind­ner der neue Gesund­heits­mi­nis­ter?

Mit dem aktu­el­len Refe­ren­ten­ent­wurf des Gesund­heits­ver­sor­gungs­stär­kungs­ge­setz (GVSG) vom 8. April 2024 hat sich die Ärz­te­lob­by mit­tels ihres Sprach­rohrs FDP in der Gesund­heits­po­li­tik durch­ge­setzt. Wesent­li­che Pro­jek­te des Karl Lau­ter­bach sind dage­gen ver­schwun­den: Die Gesund­heits­ki­os­ke fin­den sich nicht mehr, genau-so sind die Gesund­heits­re­gio­nen und die Schaf­fung von 5.000 Stu­di­en­plät­zen für Medi­zin her­aus­ge­nom­men. Die Haus­ärzt­li­chen Pri­mär­ver­sor­gungs­zen­tren feh­len eben­falls. Wei­ter­hin ent­hal­ten ist aber die Ent­bud­ge­tie­rung für Hausärzt*innen als angeb­li­cher Ver­such, dem Haus­ärz­te­man­gel zu begeg­nen. Die KBV ist hoch­er­freut über den neu­en Ent­wurf und for­dert gleich die Ent­bud­ge­tie­rung aller Fach­grup­pen.

Alle Ände­run­gen sind deut­li­che Hin­wei­se auf Inter­ven­tio­nen der FDP und des Finanz­mi­nis­ters.

Für die vor­sich­ti­gen, aber halb­her­zi­gen Ansät­ze, die Kom­mu­nen als Play­er in die Ver­sor­gung zu brin­gen und – wie im Fal­le der Gesund­heits­ki­os­ke und der Haus­ärzt­li­chen Ver­sor­gungs­zen­tren – nicht­ärzt­li­che Beru­fe als Leis­tungs­er­brin­gen­de zu Las-ten der GKV ein­zu­füh­ren, ist kein Geld da. Genau die­se Schrit­te hät­ten wir als vdää* begrüßt. Aus­ge­rech­net an der sicher nicht bil­li­gen Ent­bud­ge­tie­rung für die Hausärzt*innen wird fest­ge­hal­ten, obwohl das erwie­se­ner­ma­ßen nicht wirk­sam ist für die Nach­wuchs­si­che­rung.

“Da spricht der wah­re Gesund­heits­mi­nis­ter. Er stammt aus jener Par­tei, die das Sprach­rohr der KBV in Regie­rung und Par­la­ment ist”, so Micha­el Jan­ßen vom Vor-stand des vdää*. “Selbst die kleins­ten Ansät­ze, Struk­tur­ver­än­de­run­gen hin zu einer bes­se­ren Pri­mär­ver­sor­gung zu ver­su­chen, wer­den auf dem Altar der ver­meint­li­chen Kos­ten­ein­spa­rung geop­fert”, so Jan­ßen wei­ter.

Der vdää* for­dert, die ambu­lan­te Pri­mär­ver­sor­gung neu auf­zu­stel­len und von der Ärz­te­zen­trie­rung abzu­rü­cken hin zu mul­ti­pro­fes­sio­nel­lem Arbei­ten auf Augen­hö­he. Dies käme auch den Bedürf­nis­sen der nach­fol­gen­den Gene­ra­ti­on von Ärzt*innen ent­ge­gen, die zuneh­mend in Teil­zeit und als Ange­stell­te arbei­ten, nicht als Einzelkämpfer*innen in klei­nen Unter­neh­mer­pra­xen.

Dr. Nad­ja Rako­witz, Pres­se­spre­che­rin,

17.04.2024



×