Nach­ge­fragt- Kurz­in­ter­views mit Phy­si­ci­ans Assistants

Ausgabe 1/2024 - Neue Arbeitsteilung und Kooperation

Der kri­ti­schen Ana­ly­se davon, wie die Schaf­fung neu­er Gesund­heits­be­ru­fe im durch­öko­no­mi­sier­ten deut­schen Gesund­heits­sys­tem zur Kos­ten­re­duk­ti­on miss­braucht wer­den kann (wie sie in die­sem Heft Gerd Diel­mann und Juli­an Veel­ken vor­neh­men), steht in der Rea­li­tät des Kran­ken­haus­be­triebs die enge und gute Zusam­men­ar­beit mit nicht-ärzt­li­chen Kolleg*innen mit neu­en Beru­fen gegen­über. Doch: Wie ist eigent­lich deren Aus­bil­dungs­weg, Berufs­all­tag und Per­spek­ti­ve auf ihr Berufs­bild? Wel­che Kon­flik­te und Chan­cen sehen sie? Wir haben ein­mal nach­ge­fragt: Bei einer Sta­ti­ons­as­sis­tenz, zwei Phy­si­ci­an Assistants mit unter­schied­li­chen Aus­bil­dungs­we­gen und einem PA Stu­die­ren­den.

 

1. Hen­ri­et­te

Hen­ri­et­te arbei­tet als medi­zi­ni­sche Fach­as­sis­tenz in der kar­dio­lo­gi­schen Abtei­lung
eines klei­nen städ­ti­schen Kli­ni­kums.

Was für eine Aus­bil­dung hast Du? Wo hast Du in der Ver­gan­gen­heit gear­bei­tet?

Ich bin aus­ge­bil­det medi­zi­ni­sche Fach­an­ge­stell­te und habe seit Ende mei­ner Aus­bil­dung in ver­schie­de­nen nie­der­ge­las­sen Pra­xen gear­bei­tet. Zuletzt war ich als Pra­xis­lei­tung in einer All­ge­mein­me­di­zi­ni­schen Arzt­pra­xis tätig.

War­um hast Du Dich ent­schie­den, als Medi­zi­ni­sche Assis­tenz im Kran­ken­haus zu arbei­ten?

Ich habe mich ent­schie­den; die nie­der­ge­las­se­nen Pra­xen zu ver­las­sen, weil die Arbeits­be­din­gun­gen und der Stress­fak­tor in kei­nem Ver­hält­nis zum Ver­dienst ste­hen. Ich bin vor allem ein sehr struk­tu­rier­ter Mensch und es ist auf Grund vie­ler Fak­to­ren heut­zu­ta­ge kaum noch mög­lich, ver­nünf­ti­ge Struk­tu­ren in Arzt­pra­xen zu pfle­gen. Am Ende schei­tert es meist an aus­rei­chen­dem Fach­per­so­nal das nicht bereit­ge­stellt wer­den kann oder möch­te.

Was sind Dei­ne Auf­ga­ben gemäß Dei­ner Aus­bil­dung und was sind Dei­ne Auf­ga­ben real in der Pra­xis im Kran­ken­haus?

Mei­ne Auf­ga­ben als medi­zi­ni­sche Fach­an­ge­stell­te sind eine Mischung aus Arbeit am Pati­en­ten und admi­nis­tra­ti­ven Tätig­kei­ten. Die­se füh­re ich auch im Kran­ken­haus aus, aller­dings längst nicht in dem Umfang wie in einer nie­der­ge­las­se­nen Arzt­pra­xis. Dort führt man zum Teil noch weit­aus mehr Auf­ga­ben aus, die gar nicht zum eigent­li­chen Berufs­bild gehö­ren, und die Arbeit las­tet auf weni­gen Schul­tern, sodass man die Mas­se irgend­wann nur noch unter gro­ßem Stress schafft und viel mit nach­hau­se neh­men und nach Fei­er­abend nach­ar­bei­ten muss.

Wie schätzt Du das Ver­hält­nis zu den Ärzt*innen ein?

Das Ver­hält­nis zu den Ärzt*innen im Kran­ken­haus ist mir bis­her sehr posi­tiv auf­ge­fal­len. Ich erle­be ein Arbei­ten auf Augen­hö­he und kei­ner­lei Abwer­tung mei­nes Berufs. Ich habe immer wie­der das Gefühl, dass mei­ne Tätig­keit wert­ge­schätzt und dan­kend ange­nom­men wird.

Erlebst du Unklar­hei­ten bezüg­lich der Auf­ga­ben und der Ver­ant­wor­tungs­über­nah­me?

Abso­lut nicht! Ich habe eine kla­re Stel­len­be­schrei­bung, die Auf­ga­ben nur in Abspra­che mit mir hin­zu­fügt.

Wie reagie­ren die Patient*innen auf Dich?

Ich glau­be, die Pati­en­ten neh­men mich nicht anders wahr als die Pfle­ge­kräf­te. Ich kom­me halt nicht zum Waschen son­dern zur Blut­ent­nah­me oder, wenn Unter­schrif­ten benö­tigt wer­den. Bis­her wur­de ich noch nicht in Fra­ge gestellt oder direkt dar­auf ange­spro­chen, was mei­ne Tätig­keit ist.

 

2. Johan­na

Johan­na arbei­tet als Phy­si­ci­an Assistant in der uro­lo­gi­schen Abtei­lung eines Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums.

Was für eine Aus­bil­dung hast Du und wo bist Du zum Phy­si­ci­an Assistant (PA) aus­ge­bil­det wor­den? Wo hast Du in der Ver­gan­gen­heit gear­bei­tet?

Ich bin eigent­lich exami­nier­te Kran­ken­schwes­ter und habe 2015 im Kli­ni­kum ange­fan­gen, in dem ich auch heu­te noch arbei­te. Ich habe dann ein berufs­be­glei­ten­des Stu­di­um an einer pri­va­ten Hoch­schu­le in einer ande­ren Stadt ange­fan­gen. Das war ein klas­si­sches Bache­lor-Mas­ter Stu­di­um. Wäh­rend­des­sen war ich für 50% als PA im Stu­di­um ange­stellt für mei­ne Pra­xis­ro­ta­tio­nen. Ein­mal im Monat hat­te ich einen Wochen­block Stu­di­um. Außer­dem muss­te ich Stun­den in vie­len Abtei­lun­gen, unter ande­rem in der Anäs­the­sie, Not­fall­me­di­zin, in der Inne­ren und in chir­ur­gi­schen Fächern nach­wei­sen.

War­um hast Du Dich ent­schie­den, als Phy­si­ci­an Assistant zu arbei­ten?

Ich hat­te die Aus­bil­dung zur Kran­ken­pfle­ge­rin bereits mit 16 ange­fan­gen und war des­halb schon sehr jung exami­nier­te Pfle­ge­kraft. Nach einer Zeit hat­te ich das Gefühl, dass ich mich noch wei­ter­bil­den möch­te, ger­ne einen höhe­ren Abschluss und mehr Ver­ant­wor­tung woll­te. Es ging mir aber auch um die Arbeits­be­din­gun­gen in der Pfle­ge, die Schicht­diens­te und die man­geln­de Wert­schät­zung. Zuerst habe ich über­legt, Medi­zin zu stu­die­ren, dann hat­te ich die Idee, Phy­si­ci­an Assistant zu wer­den und habe ein­fach mei­ne Chef­ärz­tin ange­spro­chen, die mich dann dar­in unter­stützt hat.

Was sind Dei­ne Auf­ga­ben gemäß Dei­ner Aus­bil­dung und was sind Dei­ne Auf­ga­ben real in der Pra­xis im Kran­ken­haus?

Ich sag mal so: Es ist so schwie­rig, was sich ein­zel­ne Kli­ni­ken vor­stel­len. Es gibt auch immer wie­der Dis­kus­si­on, wie PAs gehalt­lich ein­grup­piert wer­den. Pri­mär ist es eigent­lich unse­re Auf­ga­be, den ärzt­li­chen Bereich zu ent­las­ten, wir sind Teil des ärzt­li­chen Diens­tes.

Mein Arbeits­all­tag ist ähn­lich dem der Assistenzärzt*innen. Ich mache Visi­ten, doku­men­tie­re, betreue Patient*innen, schrei­be Pfle­ge­an­for­de­run­gen, ich sono­gra­fie­re, mache Rönt­gen­dia­gnos­tik, außer­dem Erst­ein­schät­zun­gen in der Not­auf­nah­me, Blut­ent­nah­men, lege Zugän­ge. Außer­dem habe ich mich ein wenig auf Trans­gen­der­me­di­zin spe­zia­li­siert. Des­halb bin ich ein Mal im Monat als 1. Assis­tenz im OP ein­ge­teilt und mache da auch allei­ne die Sprech­stun­de.

Du hast die Ein­grup­pie­rung ange­spro­chen. Wie schwie­rig ist das? 

Das hängt sehr vom Haus ab. Die Deut­sche Gesell­schaft für PA will in Zukunft Vor­schlä­ge für die Ein­grup­pie­rung in Tari­fe machen, das fin­de ich sehr gut. Bei mir ging es zum Glück, da ich ja mei­ne Sta­ti­on bereits kann­te und da einen Ver­trau­ens­vor­schuss hat­te.

Wie sieht Dein Arbeits­all­tag aus?

Ich habe eine Fünf-Tage-Woche und bin in der Zeit ab 6.30 oder 7.30 auf Sta­ti­on oder in der Ambu­lanz. Ich muss kei­ne Diens­te machen, habe eine 40-Stun­den Woche. Aller­dings mache ich, genau­so wie die Assistenzärzt*innen, sehr vie­le Über­stun­den.

Wie schätzt Du das Ver­hält­nis zu den Ärzt*innen ein?

Prin­zi­pi­ell gut, aber gera­de jün­ge­re ken­nen das Berufs­bild nicht und müs­sen erst neu ran­ge­führt wer­den. Man­che begeg­nen mir mit Arro­ganz, obwohl ich schon viel län­ger als sie da bin. Doch dann mer­ken die meis­ten rela­tiv schnell, dass ich hel­fen kann und ihnen nichts weg­neh­men will. Es ist eine gerin­ge­re Hür­de, mich zu fra­gen, als einen Ober­arzt.

Mich ärgert es manch­mal, wenn ich zum Bei­spiel im Ärz­te­blatt nega­ti­ve Kom­men­ta­re über PAs lese, von Leu­ten, die sich gar nicht aus­ken­nen. Da ist oft die Angst, dass wir ärzt­li­che Stel­len weg­neh­men. Bei mir war das nicht so. Ich ste­he zwar auf dem ärzt­li­chen Stel­len­plan, für mich wur­de aber eine zusätz­li­che Assis­ten­ten­stel­le geschaf­fen. Was ich kri­tisch sehe, ist, dass es mitt­ler­wei­le auch mög­lich ist, PA zu stu­die­ren, ohne vor­her eine abge­schlos­se­ne Aus­bil­dung in einem medi­zi­ni­schen Beruf zu haben. Es ist wich­tig, dass es da in Zukunft gute Stan­dards, etwa von der Deut­schen Gesell­schaft für PA gibt.

Erlebst Du Unklar­hei­ten bezüg­lich der Auf­ga­ben und der Ver­ant­wor­tungs­über­nah­me?

Manch­mal schon, aber eher mit frem­den Abtei­lun­gen. Zum Bei­spiel, wenn ich Kon­si­le beant­wor­te und dann die Rück­fra­ge kommt, ob sich noch mal eine Ärz­tin mel­den kann. Es ist wich­tig, dass ich immer einen Ober­arzt dabei­ha­be, der Behand­lungs­pfa­de und Dia­gnos­tik­pfa­de abseg­net. Wenn neue Auf­ga­ben dazu kom­men, habe ich das im Blick. Dann muss ich schon mal sagen: »Wenn ich das mache, brau­che ich aber vor­her zum Bei­spiel einen Strah­len­schutz­kurs.« Ich ach­te dann dar­auf, dass wir die Dele­ga­ti­on, Über­nah­me und Doku­men­ta­ti­on klä­ren.

Wie reagie­ren die Patient*innen auf Dich?

Posi­tiv neu­gie­rig wür­de ich sagen. Man­che fra­gen: Was ist das jetzt? Dann sage ich, ich habe einen Stu­di­en­gang absol­viert, der ange­lehnt ans Medi­zin­stu­di­um ist, ich bin kei­ne Ärz­tin aber arbei­te im ärzt­li­chen Dienst.

Wie reagie­ren Pfle­ge­kräf­te auf Dich?

Pfle­ge­ri­sche Kol­le­gin­nen schät­zen, dass ich Erfah­rung aus der Pfle­ge habe. Ich habe auch pfle­ge­ri­sche Abläu­fe im Blick und kann pfle­ge­ri­sche Anfor­de­run­gen bes­ser stel­len als vie­le jun­ge Ärzt*innen.

 

3. René

René arbei­tet als Arzt­as­sis­tent auf der nephrolo­gi­schen Sta­ti­on eines städ­ti­schen Maxi­mal­ver­sor­gers.

Was für eine Aus­bil­dung hast Du? Wo hast Du in der Ver­gan­gen­heit gear­bei­tet?

Ich bin gelern­ter Ret­tungs­as­sis­tent und zunächst eine gan­ze Wei­le Ret­tungs­wa­gen gefah­ren. Seit 15 Jah­ren arbei­te ich nun im sel­ben Kran­ken­haus, sowohl in der Ambu­lanz, als auch als Sta­ti­ons­as­sis­tenz. Nach einem 2‑Jah­res-Lehr­gang war ich Kli­ni­kam­bu­lanz­lei­tung. Jetzt bin ich in der Nephrolo­gie als Phy­si­ci­an Assistant.

War­um hast Du Dich ent­schie­den, als Arzt­as­sis­tent zu arbei­ten?

Mir war es auf Dau­er zu lang­wei­lig, in der Ambu­lanz nur Papier­kram und Orga zu machen. Als ich vom Ober­arzt gefragt wor­den bin, hat­te ich Lust auf eine beruf­li­che Wei­ter­ent­wick­lung.

Was sind Dei­ne Auf­ga­ben gemäß Dei­ner Aus­bil­dung und was sind Dei­ne Auf­ga­ben real in der Pra­xis im Kran­ken­haus

Zu mei­nen Auf­ga­ben gehört: Auf­klä­rungs­bo­gen vor­be­rei­ten, Blut­ent­nah­men, Abstri­che, Befun­de, aber auch inva­si­ve Maß­nah­men wie das Assis­tie­ren bei Pleu­ra­punk­tio­nen, Bla­sen­ka­the­ter legen usw. Bei uns im Kli­ni­kum ist alles digi­tal, auch die Auf­klä­run­gen. Ich muss mit den Patient*innen die Fra­gen durch­ge­hen und die Ein­grif­fe erklä­ren, am Ende kommt noch eine Ärz­tin, um noch ein­mal selbst auf­zu­klä­ren, für mög­li­che Fra­gen und die Unter­schrift. Die meis­ten Fra­gen kann ich mitt­ler­wei­le auch selbst gut beant­wor­ten. Auf­nah­men und Ana­mne­se mache ich nicht.

Wie schätzt Du das Ver­hält­nis zu den Ärzt*innen ein?

Das Ver­hält­nis ist sehr kol­le­gi­al. Ich puf­fe­re für die Assistent*innen alles ab, was die sehr schät­zen, aber manch­mal wird dann auch sehr viel Arbeit an mich abge­ge­ben. PJ-ler arbei­te ich ein, die kön­nen mir dann auch mal Arbeit abneh­men. Die Visi­te hat aber immer Vor­rang. Wenn ich mal im Urlaub bin, ist für die Assistenzärzt*innen lei­der Land unter.

Erlebst Du Unklar­hei­ten bezüg­lich der Auf­ga­ben und der Ver­ant­wor­tungs­über­nah­me?

Nein. Das ist klar gere­gelt. Seit zwei Mona­ten läuft es so, dass mir digi­ta­le Kon­si­le gestellt wer­den mit genau­en Arbeits­an­wei­sun­gen. Das ist gut, weil ich dann einen Über­blick über mei­ne Auf­ga­ben habe und auch mal leich­ter ableh­nen kann, als wenn mir münd­lich immer noch etwas über­tra­gen wird, was ich »mal schnell« machen soll. Ich habe kla­re Arbeits­zei­ten an fünf Tagen die Woche. Wenn ich will, kann ich mal einen zusätz­li­chen Wochen­end­dienst in der Pfle­ge über­neh­men auf frei­wil­li­ger Basis. Durch mei­ne Arbeits­er­fah­rung habe ich kei­ne Unsi­cher­hei­ten bezüg­lich der Ver­ant­wor­tung.

4. Ben­the

Ben­the absol­viert aktu­ell das Stu­di­um zum PA an einer Ber­li­ner Hoch­schu­le.

Was für eine Aus­bil­dung hast Du? Wo hast Du in der Ver­gan­gen­heit gear­bei­tet?

Ich habe die Aus­bil­dung zur Medi­zi­ni­schen Fach­an­ge­stell­ten absol­viert und arbei­te seit 2016 in einer Ber­li­ner Not­auf­nah­me.

War­um hast Du Dich ent­schie­den, als Phy­si­ci­an Assi­tant zu arbei­ten?

Ich war auf der Suche nach einer neu­en beruf­li­chen Her­aus­for­de­rung. Die Arbeit in der Pfle­ge hat mich nicht mehr erfüllt. Ich war und bin auf der Suche nach einer neu­en beruf­li­chen Her­aus­for­de­rung. Durch einen sehr guten Freund bin ich letzt­end­lich auf den Stu­di­en­gang gesto­ßen.

Wo lässt Du Dich aktu­ell zum Phy­si­ci­an Assistant aus­bil­den? Wie sieht die Aus­bil­dung aus?

Ich stu­die­re seit dem Win­ter­se­mes­ter 2022 an einer Ber­li­ner Hoch­schu­le. Das Stu­di­um ist in Modu­len auf­ge­teilt. Pro Modul sind drei Online Vor­le­sun­gen und 2 Prä­senz­ta­ge vor­ge­se­hen. Zusätz­lich stellt die Hoch­schu­le eine Online Platt­form. Auf die­se Platt­form kann ich mich jeder­zeit ein­log­gen. Die Prä­senz­ta­ge fin­den ent­we­der in der Hoch­schu­le oder in Koope­ra­ti­ons­kli­ni­ken statt. Am zwei­ten Tag wäh­rend der Prä­senz­pha­se fin­det eine Prü­fung statt. Mög­li­che Prü­fungs­for­men sind: Klau­su­ren, Haus­ar­bei­ten, wis­sen­schaft­li­che Arbei­ten, Prä­sen­ta­tio­nen oder prak­ti­sche Prü­fun­gen. Die Prü­fun­gen wer­den von den jewei­li­gen Dozen­ten / der jewei­li­gen Dozen­tin abge­nom­men und beno­tet. Pro Semes­ter ist ein drei­wö­chi­ges Prak­ti­kum im ärzt­li­chen Bereich vor­ge­se­hen.

Was sind Dei­ne Auf­ga­ben gemäß Dei­ner Aus­bil­dung? Glaubst Du, dass sich das real in der Kli­nik unter­schei­det?

Wäh­rend mei­nes Stu­di­ums muss ich mein Log­buch erfül­len. Dort sind zum Bei­spiel Tätig­kei­ten wie eigen­stän­di­ge Durch­füh­rung der Ana­mne­se und kör­per­li­che Unter­su­chung aber auch die eigen­stän­di­ge Durch­füh­rung einer ZVK-Anla­ge. Ich den­ke, vie­le Tätig­kei­ten wären eine enor­me Ent­las­tung für die ärzt­li­chen Kolleg*innen, vie­le Tätig­kei­ten könn­ten aber auch Rei­bungs­punk­te erzeu­gen und eine Art von Macht­kampf könn­te ent­ste­hen.

Wie schätzt Du das Ver­hält­nis von Phy­si­ci­an Assistants zu den Ärzt*innen ein?

Aktu­ell und von mei­nem Wohn­ort (Ber­lin) aus­ge­hend noch sehr ver­hal­ten. In der Kli­nik, in der ich aktu­ell beschäf­tigt bin, gibt es kei­ne PAs und auch die »Durch­set­zung« mei­nes Prak­ti­kums im ärzt­li­chen Bereich war schwie­rig. Ich hof­fe, dass durch die ste­ti­ge Zunah­me der PAs auch ein bes­se­res Ver­hält­nis unter­ein­an­der ent­steht und kein Kon­kur­renz­den­ken.

Glaubst Du, dass es zu Unklar­hei­ten bezüg­lich der Auf­ga­ben und der Ver­ant­wor­tungs­über­nah­me kom­men könn­te?

Auf jeden Fall – lei­der! Auf­grund mei­ner Erfah­rung ist zum Bei­spiel die recht­li­che Fra­ge immer wie­der ein gro­ßes The­ma. Des Wei­te­ren wäre es für alle Betei­lig­ten ein­fa­cher, wenn es ein ein­heit­li­ches Cur­ri­cu­lum geben wür­de. Aktu­ell kann dies von Hoch­schu­le zu Hoch­schu­le vari­ie­ren. Und nicht nur das Cur­ri­cu­lum, son­dern auch die Eta­blie­rung der PA vari­iert von Bun­des­land zu Bun­des­land. Bun­des­län­der wie NRW, Bay­ern und Ham­burg sind Ber­lin weit vor­aus.



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