Pres­se­mit­tei­lung: Zuzah­lun­gen in der Not­auf­nah­me

Jede bekann­te Zuzah­lung, von der Pra­xis­ge­bühr bis zur Zuzah­lung für Medi­ka­men­te und Heil­mit­tel, ist sozi­al dis­kri­mi­nie­rend und führt nicht zu einer sach­ge­rech­ten und Kos­ten redu­zie­ren­den Steue­rung der Ver­sor­gung. Ins­be­son­de­re Ange­hö­ri­ge unte­rer sozia­ler Schich­ten ver­zich­ten auf Leis­tun­gen, die höhe­ren Schich­ten küm­mert die Zuzah­lung kaum. Dies ist die Erkennt­nis aus vie­len Ver­su­chen, über Geld­an­rei­ze die Steue­rung der Ver­sor­gung den Patient*innen selbst zu über­tra­gen.

Dar­über hin­aus ist jede Zuzah­lung, die ja nur von kran­ken Ver­si­cher­ten geleis­tet wer­den muss, eine Ent­so­li­da­ri­sie­rung inner­halb der Ver­si­cher­ten­ge­mein­schaft der gesetz­lich Ver­si­cher­ten. Die Struk­tur der Not­fall­ver­sor­gung ist für vie­le Patient*innen nicht durch­schau­bar. Die­se kom­ple­xen Pro­ble­me sind Inhalt des vier­ten Gut­ach­tens der Regie­rungs­kom­mis­si­on Kran­ken­haus­ver­sor­gung vom 14.02.2023, erstellt im Auf­trag des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Gesund­heit. Die Dis­kus­sio­nen im Minis­te­ri­um, in Par­tei­en und Fach­ver­bän­den lau­fen.

In vie­len Regio­nen kom­men die KVen ihrem Sicher­stel­lungs­auf­trag, der auch die ambu­lan­te Not­fall­ver­sor­gung ent­hält, nicht nach. Vor die­sem Hin­ter­grund erscheint es zynisch, dass gera­de sie nun ver­su­chen, die Ver­si­cher­ten für die jahr­zehn­te­lan­ge Mise­re zah­len zu las­sen.

Dr. Nad­ja Rako­witz

Pres­se­spre­che­rin vdää* 12.05.2023



×