Pres­se­mit­tei­lung zum TVöD

Aktu­ell lau­fen Tarif­ver­hand­lun­gen im Öffent­li­chen Dienst, die unter den TVöD fal­len. Es gab auch schon eini­ge Warn­streiks, aber noch hat sich nichts bewegt. Zum Öffent­li­chen Dienst gehö­ren vie­le Berufs­grup­pen, die unse­re Gesell­schaft zusam­men und am Lau­fen hal­ten. Im Gesund­heits­be­reich zäh­len dazu Ret­tungs­kräf­te, Gesund­heits- und Altenpfleger*innen, Rei­ni­gungs­kräf­te, Ser­vice- und Ver­wal­tungs­per­so­nal und auch die ange­stell­ten Ärzt*innen.

Die Arbeit im öffent­li­chen Dienst muss gut ent­lohnt wer­den. Beson­ders vor dem Hin­ter­grund der aktu­el­len Infla­ti­on, der stei­gen­den Mie­ten und Lebens­mit­tel­kos­ten. Das gilt für alle Beru­fe, für die gera­de ver­han­delt wird, z.B. Sozi­al- und Erzie­hungs­dienst, Kitas, städ­ti­sche Rei­ni­gung, Ver­kehrs­be­trie­be usw. Über­all sind die Arbeits­be­din­gun­gen desas­trös.

Auch für die Ange­stell­ten im Gesund­heits­sys­tem ist die Belas­tung sehr hoch – nicht erst seit der Covid-Pan­de­mie. Arbeits­ver­dich­tung und Per­so­nal­kür­zun­gen sind die Ant­wort vie­ler Kran­ken­häu­ser auf die Pri­va­ti­sie­rung von Kli­ni­ken, auf das inzwi­schen zu Recht in die Kri­tik gera­te­ne Fall­pau­scha­len-Finan­zie­rungs­sys­tem und die damit pro­vo­zier­te Kom­mer­zia­li­sie­rung und Kon­kur­renz­si­tua­ti­on der Kran­ken­häu­ser unter­ein­an­der. Die­se Über­las­tung und schlech­te Arbeits­be­din­gun­gen haben in den letz­ten Jah­ren zu einem ste­ti­gen Abwan­dern von Per­so­nal aus dem Gesund­heits­we­sen geführt. Auch vie­le enga­gier­te Aus­zu­bil­den­de ver­las­sen den Pfle­ge­be­ruf frus­triert nach kur­zer Zeit oder sogar noch wäh­rend der Aus­bil­dung. Nur durch bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen kön­nen Beschäf­tig­te im Gesund­heits­sys­tem lang­fris­tig in ihren Beru­fen gehal­ten wer­den.

„Eine adäqua­te Ent­loh­nung und aus­rei­chend Per­so­nal, um die Patient*innen qua­li­ta­tiv gut zu ver­sor­gen, soll­ten in jedem Kran­ken­haus selbst­ver­ständ­lich sein“, so Kira von Ber­nuth, Ärz­tin in Wei­ter­bil­dung für Inne­re Medi­zin am Vivan­tes Kli­ni­kum Neu­kölln. „Wir sehen tag­täg­lich, wie die Unter­be­set­zung in der Pfle­ge zu einer Gefähr­dung der Patient*innen führt und wie das Arbeits­pen­sum die Pfle­gen­den selbst gefähr­det. Wir Ärz­tin­nen und Ärz­te ste­hen des­halb hin­ter den Kolleg*innen und fin­den es als Beschäf­tig­te im öffent­li­chen Dienst rich­tig und wich­tig, sich für eine bes­se­re Ent­loh­nung ein­zu­set­zen. Wir unter­stüt­zen auch alle Kämp­fe für bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen.”

Denn nur gemein­sam und mit guten Arbeits­be­din­gun­gen ist eine gute Ver­sor­gung unse­rer Patient*innen mach­bar.

Dr. Nad­ja Rako­witz Pres­se­spre­che­rin des vdää*

24.03.2023



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