Pres­se­mit­tei­lung zu Non­ne­ma­chers Kri­tik an den KVen

Die ärzt­li­che Selbst­ver­wal­tung ver­sagt

Als demo­kra­ti­sche Ärzt*innen sind wir Verfechter*innen der gesell­schaft­li­chen Selbst­ver­wal­tung. Zur aktu­ell prak­ti­zier­ten Selbst­ver­wal­tung im Gesund­heits­we­sen gehört, dass der Sicher­stel­lungs­auf­trag bei den Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gun­gen liegt. Sie haben dafür zu sor­gen, dass die ambu­lan­te medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung flä­chen­de­ckend gewähr­leis­tet ist. Die KVen soll­ten sich als Kör­per­schaf­ten des öffent­li­chen Rechts eigent­lich als demo­kra­ti­sche Orga­ne ver­ste­hen – statt­des­sen betrach­ten sie sich jedoch offen­bar als die Inter­es­sen­ver­tre­tun­gen von in der Regel als Kleinunternehmer*innen täti­gen Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen.

So agie­ren sie auch und über­neh­men nicht die ihnen zuge­wie­se­ne Ver­ant­wor­tung und Garan­ten­stel­lung für eine gute Ver­sor­gung aller Men­schen über­all im Land. Des­halb sind sie an ihrem gesell­schaft­li­chen Auf­trag flä­chen­de­cken­der Sicher­stel­lung der ambu­lan­ten Ver­sor­gung geschei­tert. Die Kas­sen­ärzt­li­chen Ver­ei­ni­gun­gen reagie­ren erwart­bar empört auf die Aus­sa­ge der Bran­den­bur­ger Gesund­heits­mi­nis­te­rin Non­ne­ma­cher, die­se Art der Selbst­ver­wal­tung sei ein Pro­blem für die Demo­kra­tie. Die KV Ber­lin bezeich­net die ärzt­li­che Selbst­ver­wal­tung als ein „Urge­stein unse­rer Demo­kra­tie”. Sol­che Beteue­run­gen kön­nen nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass Non­ne­ma­cher rich­ti­ger­wei­se mehr Ein­fluss der Län­der in Zulas­sungs­ver­fah­ren for­dert.

„Die Reak­ti­on von KV-Chef Gas­sen und sei­ne zu jeder Gele­gen­heit geäu­ßer­te For­de­rung nach mehr Geld als ver­meint­li­che Lösung der Pro­ble­me und sei­ne Denun­zia­ti­on von staat­li­chem Han­deln als ‚zen­tra­lis­tisch‘ demons­trie­ren die Unfä­hig­keit der Kas­sen­ärzt­li­chen Bun­des­ver­ei­ni­gung, sich auf gesell­schaft­li­che Pro­ble­me und demo­kra­ti­sche Lösungs­vor­schlä­ge ein­zu­las­sen“, so Dr.med. Bern­hard Win­ter, Co-Vor­sit­zen­der des vdää*.

Dr. Nad­ja Rako­witz (Pres­se­spre­che­rin) im Namen des Vor­stands



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