Pres­se­mit­tei­lung vom 12.07.2022 Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze

Umver­tei­lung wür­de hel­fen

vdää* schlägt vor: Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze abschaf­fen

Wie zu erwar­ten war, feh­len den Gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen (GKV) Mil­li­ar­den Euro. 2023 sol­len die Zusatz­bei­trä­ge in der GKV um 0,3 Pro­zent-Punk­te stei­gen. Ange­sichts der vie­len ande­ren Kos­ten­stei­ge­run­gen und der zu erwar­ten­den Stei­ge­run­gen bei den Heiz­kos­ten wird dies für Men­schen mit gerin­gem Ein­kom­men eine zusätz­li­che Belas­tung dar­stel­len.

Statt Men­schen mit Ein­kom­men unter­halb der Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze von 4.837,50 Euro pro Monat mehr zu belas­ten, schla­gen wir vom vdää* vor, alle Ein­kom­men über die­ser Gren­ze für die Bei­trä­ge der Gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen her­an­zu­zie­hen, genau­so wie ande­re Ein­kom­mens­ar­ten (Kapi­tal­ein­künf­te etc.): Kurz­um: Wir for­dern die Abschaf­fung der Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze. Wenn das Wort sozi­al für einen sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Gesund­heits­mi­nis­ter noch etwas bedeu­tet, soll­te er nicht nur Men­schen mit klei­nen und mitt­le­ren Ein­kom­men belas­ten. Die abso­lu­te Unter­gren­ze für einen Reform­vor­schlag muss also lau­ten: deut­li­che Anhe­bung der Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze.

Damit man die Men­schen aber nicht in die Arme der Pri­va­ten Kran­ken­ver­si­che­rung treibt, muss auch die Ver­si­che­rungs­pflicht­gren­ze abge­schafft wer­den, die es lohn­ab­hän­gig Beschäf­tig­ten mit einem Brut­to-Ein­kom­men über 5.362,50 Euro ermög­licht, in die PKV zu wech­seln.

Es liegt auf der Hand, dass dies alles Schrit­te in Rich­tung einer soli­da­ri­schen Bürger*innenversicherung sind, wie sie sowohl SPD als auch die GRÜNEN in ihrem Wahl­pro­gramm haben. Die­se kon­se­quent zu for­dern, heißt dann auch, die PKV als Voll­ver­si­che­rung abzu­schaf­fen und alle Men­schen hier im Land in einem Sys­tem gesetz­li­chen zu ver­si­chern.

Da der Kos­ten­druck im Gesund­heits­we­sen durch bevor­ste­hen­de Ver­schär­fung der Wirt­schafts­kri­se und auch durch die höhe­ren Aus­ga­ben für Mili­tär und Waf­fen eher stei­gen wird, wür­de die­se Form der Umver­tei­lung des gesell­schaft­li­chen Reich­tums auf die Bei­trä­ge der GKV die Finan­zen des Gesund­heits­we­sens den­noch sta­bil hal­ten kön­nen.

Dr. Nad­ja Rako­witz (Pres­se­spre­che­rin)



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