Pres­se­mit­tei­lung vdää* zur Kri­tik der Mili­ta­ri­sie­rung der Poli­tik

Wenn die von der Bun­des­re­gie­rung ange­kün­dig­ten 100 Mrd. Euro für Inves­ti­tio­nen und Rüs­tungs­vor­ha­ben der Bun­des­wehr für die­ses Jahr, sowie ab nächs­tem Jahr mehr als 2% des BIP für Ver­tei­di­gungs­aus­ga­ben genutzt wer­den sol­len, wird an ande­rer Stel­le gespart wer­den. Finanz­mi­nis­ter Lind­ner hat schon ange­kün­digt, dass man in Zukunft des­halb mit jedem Euro sorg­fäl­tig umge­hen und genau über­le­gen müs­se, was leist­bar sei. Dies wird neben ande­ren zivi­len öffent­li­chen Ein­rich­tun­gen und den drin­gend not­wen­di­gen Inves­ti­tio­nen in den kli­ma­ge­rech­ten Umbau ver­mut­lich auch das Gesund­heits­we­sen tref­fen.

Die Aus­ein­an­der­set­zun­gen um Miss­stän­de im Gesund­heits­we­sen und Pfle­ge­per­so­nal­man­gel wur­den zuletzt über Jah­re auf­grund angeb­lich feh­len­der Finan­zier­bar­keit aus­ge­ses­sen. Dass nun gigan­ti­sche Sum­men für Auf­rüs­tung bereit­ge­stellt wer­den kön­nen, zeigt, dass Finan­zier­bar­keit immer rela­tiv ist und es im Gesund­heits­we­sen und auch beim Kli­ma­schutz als wich­ti­ge Gesund­heits­prä­ven­ti­on schlicht an poli­ti­schem Wil­len fehlt.

Lind­ner und die Bun­des­re­gie­rung wol­len „im Lau­fe die­ses Jahr­zehnts eine der hand­lungs­fä­higs­ten, schlag­kräf­tigs­ten Armeen in Euro­pa“ auf­bau­en. Wir hal­ten dem­ge­gen­über nach wie vor inter­na­tio­na­len Dia­log, gera­de unter demo­kra­ti­schen poli­ti­schen Bewe­gun­gen und Oppo­si­ti­ons­grup­pen, und Abrüs­tung für die sinn­volls­ten poli­ti­schen Maß­nah­men zur Frie­dens­si­che­rung.  Das wirk­sams­te Mit­tel gegen Krie­ge scheint uns eine inter­na­tio­nal ver­netz­te und ent­schlos­se­ne Zivil­ge­sell­schaft zu sein, die gegen jede krie­ge­ri­sche Hand­lung ihrer Regie­run­gen oppo­niert und zeigt, dass Krie­ge im Inter­es­se der Regie­run­gen und der Rüs­tungs­kon­zer­ne sein kön­nen, aber nie im Sin­ne der Bevöl­ke­rung.

Statt nun mas­siv auf­zu­rüs­ten und erhöh­te Rüs­tungs­aus­ga­ben im Grund­ge­setz fest­zu­schrei­ben, soll­ten die­se Res­sour­cen in die längst über­fäl­li­ge sozi­al-öko­lo­gi­sche Trans­for­ma­ti­on der Gesell­schaft inves­tiert wer­den, bei­spiels­wei­se in die Unab­hän­gig­keit von fos­si­len und ato­ma­ren Ener­gie­quel­len, die Stär­kung der Sozi­al­sys­te­me und den bedarfs­ge­rech­ten Umbau des Gesund­heits­we­sens mit einer adäqua­ten Per­so­nal­aus­stat­tung.

Dr. Nad­ja Rako­witz, 08.03.2022

Zita­te stam­men von der Home­page der FDP: https://www.fdp.de/der-preis-der-freiheit



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