Pres­se­mit­tei­lung des vdää zur Pfle­ge

Ohne eine bedarfs­ge­rech­te Finan­zie­rung der not­wen­di­gen Gesund­heits- und Pfle­ge­leis­tun­gen kom­men wir nicht zum Ziel der guten Gesund­heits­ver­sor­gung, ob im ambu­lan­ten oder sta­tio­nä­ren Sek­tor, ob in der Alten­pfle­ge oder im Kran­ken­haus der Maxi­mal­ver­sor­gung. Daher for­dern wir wie­der­holt das längst über­fäl­li­ge Ende der Fall­pau­scha­len (DRG) und set­zen uns statt­des­sen für eine kos­ten­de­cken­de Finan­zie­rung der erbrach­ten Gesund­heits­leis­tun­gen ein. Das Sys­tem muss am tat­säch­li­chen Bedarf der Patient*innen ori­en­tiert sein und nicht an betriebs­wirt­schaft­li­chen Kenn­zah­len oder der Höhe der Pro­fi­te.

Not­wen­dig hier­für ist eine soli­da­ri­sche Kran­ken- und Pfle­ge­ver­si­che­rung, die das Soli­dar­prin­zip des Sozi­al­ver­si­che­rungs­sys­tems für und mit allen Bürger*innen kon­se­quent umsetzt: Alle Ver­si­cher­ten, Beamt*innen und Selbst­stän­di­ge, Ange­stell­te, Arbeiter*innen und Rentner*innen zah­len auf ihre gesam­ten Ein­nah­men pro­zen­tu­al ver­gleich­ba­re Bei­trä­ge für die Gesund­heits­ver­sor­gung aller. Zugang zu die­ser Ver­si­che­rung sol­len alle hier im Land leben­den Men­schen haben. Wir for­dern dies sowohl für die Kran­ken- als auch die Pfle­ge­ver­si­che­rung.

Pri­va­te Trä­ger von Kran­ken­häu­sern, ambu­lan­ten und sta­tio­nä­ren Pfle­ge­ein­rich­tun­gen, Pra­xis­ket­ten und Medi­zi­ni­schen Ver­sor­gungs­zen­tren arbei­ten nach der Logik der Pro­fit­ma­xi­mie­rung. Sie inves­tie­ren haupt­säch­lich in spe­zia­li­sier­te Berei­che wie Reha­kli­ni­ken, Fach­kli­ni­ken für plan­ba­re Inter­ven­tio­nen und Ope­ra­tio­nen (z.B. in der Ortho­pä­die) oder ambu­lan­te Inten­siv­pfle­ge­diens­te, die im aktu­el­len Finan­zie­rungs­sys­tem kal­ku­lier­ba­re Gewin­ne aus­schüt­ten. In zuneh­men­dem Maße sind auch Kapi­tal­fonds in die­sem Bereich aktiv und nut­zen Gesund­heits­ein­rich­tun­gen als Anla­ge- und Spe­ku­la­ti­ons­ob­jek­te. Pri­va­te Trä­ger ver­mei­den aber not­wen­di­ge Berei­che der Gesund­heits­ver­sor­gung wie z.B. zen­tra­le Not­auf­nah­men, Kli­ni­ken der Maxi­mal­ver­sor­gung, Kreiß­sä­le und Kin­der­kli­ni­ken die im aktu­el­len Modell nur durch Quer­sub­ven­tio­nen aus „lukra­ti­ven“ Fach­be­rei­chen finan­zier­bar sind. Gesund­heit aber ist kein Spe­ku­la­ti­ons­ob­jekt und darf nicht der Divi­den­den­aus­schüt­tung für Aktio­nä­re die­nen.

Die Insti­tu­tio­nen des Gesund­heits­sys­tems gehö­ren zur Daseins­vor­sor­ge und sol­len des­halb demo­kra­tisch und von öffent­li­cher Hand orga­ni­siert sein. Wir for­dern daher die kon­se­quen­te Ent­pri­va­ti­sie­rung als Vor­aus­set­zung für eine qua­li­ta­tiv gute, rein an medi­zi­ni­schen Bedar­fen ori­en­tier­te und dabei kos­ten­ef­fi­zi­en­te Gesund­heits­ver­sor­gung.

Geschäfts­füh­ren­der Vor­stand des vdää



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