Brief an Joe Kae­ser (Sie­mens)

Die Welt braucht kein neu­es Koh­le­berg­werk. Koh­le trägt wesent­lich zum Kli­ma­wan­del bei, den Gesund­heits­exper­ten als die größ­te glo­ba­le Bedro­hung im 21. Jahr­hun­derts bezeich­net haben. Der Welt­ärz­te­bund, der 112 Orga­ni­sa­tio­nen ver­tritt, hat den Kli­ma­wan­del zu einer Not­la­ge für die öffent­li­che Gesund­heit erklärt und Kli­ma­neu­tra­li­tät bis 2030 gefor­dert. Ande­re Gesund­heits­or­ga­ni­sa­tio­nen und Ärz­te­ver­bän­de aus der gan­zen Welt haben sich eben­falls geäu­ßert.

Der Kli­ma­wan­del zeigt bereits Aus­wir­kun­gen. Die bei­spiel­lo­sen Busch­feu­er in Aus­tra­li­en, die mehr als die Hälf­te der Bevöl­ke­rung betref­fen, unter­strei­chen die Bedro­hung der Gesund­heit, die ein über­hitz­tes Kli­ma dar­stellt. Das letz­te Jahr wur­den wir Zeu­gen von Tro­cken­heit in Deutsch­land, Feu­ern in Kali­for­ni­en, Hit­ze­wel­len in Japan, die zum Tod von 57 Men­schen und zur Kran­ken­haus­ein­wei­sung von wei­te­ren 18,000 führ­ten, und in Groß­bri­tan­ni­en, die für 900 zusätz­li­che vor­zei­ti­ge Todes­fäl­le ver­ant­wort­lich waren, sowie der Abschmel­zung von Glet­schern in den Schwei­zer Alpen. Zusam­men­ge­nom­men zei­gen die­se Ereig­nis­se , wie der Kli­ma­wan­del sich direkt auf die Gesund­heit aus­wirkt und auch öko­lo­gi­sche Sys­te­me zer­stört, von denen unse­re Gesund­heit abhängt.

Gleich­zei­tig trägt die Koh­le­ver­bren­nung auf­grund der Luft­ver­schmut­zung wesent­lich zu sie­ben Mil­lio­nen Toten jähr­lich bei. Um eine Umwelt­ka­ta­stro­phe abzu­wen­den und das 1,5 Grad C Ziel der Erd­er­wär­mung ein­zu­hal­ten, müs­sen wir unse­ren immer noch stei­gen­den CO2-Aus­stoß im nächs­ten Jahr­zehnt um jähr­lich 7,6 Pro­zent redu­zie­ren. Die Her­aus­for­de­rung ist groß, aber mach­bar, wenn die Welt­ge­mein­schaft bei der schnel­len Dekar­bo­ni­sie­rung zusam­men­ar­bei­tet. Alle Sek­to­ren, ein­schließ­lich der Wirt­schaft, müs­sen
dazu bei­zu­tra­gen.

Als Sie Ihre Unter­stüt­zung für die Mine erläu­ter­ten, ver­wie­sen Sie auf die Aspek­te, die zu Ihrer Ent­schei­dung geführt haben, unter ande­rem die Geneh­mi­gung durch die  Umwelt­be­hör­de und die Aus­sa­gen des Minis­ters für Roh­stof­fe und Nord­aus­tra­li­en, Matthew Cana­van, zur öffent­li­chen Unter­stüt­zung des Pro­jekts sowie die Posi­ti­on der indi­ge­nen Völ­ker.

Fol­gen­des zur Ent­kräf­tung:

  • Die über­wie­gen­de Mehr­heit der Aus­tra­li­er und Aus­tra­lie­rin­nen lehnt die Erschlie­ßung des Ada­ni-Koh­le­pro­jekts ab.
  • 12 Mil­li­ar­den Liter Was­ser pro Jahr wer­den zukünf­tig dem Sut­tor-Fluss für den Betrieb der Mine ent­nom­men, wäh­rend wei­te Gebie­te des Bun­des­staats Queens­land
    unter Dür­re lei­den. Die Regie­rung hat es unter­las­sen, die Aus­wir­kun­gen auf die Was­ser­ver­sor­gung ange­mes­sen zu berück­sich­ti­gen.
  • Die Regie­rung von Queens­land hat, um den Weg für die Mine frei­zu­ma­chen, den nati­ve title, die indi­ge­nen Land­rech­te, aberkannt, und damit fak­tisch die Men­schen der
    Wan­gan- und Jaga­lin­gou-Völ­ker zu Ein­dring­lin­gen in ihrem eige­nen Land gemacht.

Die­ses Jahr mar­kiert den Wen­de­punkt, an dem wir unse­re Emis­sio­nen zügig redu­zie­ren müs­sen. Sie­mens mit sei­nem ambi­tio­nier­ten Ziel der Emis­si­ons­re­du­zie­rung soll­te bei die­sem
The­ma, das tief­grei­fen­de Aus­wir­kun­gen für die Welt­ge­mein­schaft haben wird, füh­ren.

Wir for­dern Sie­mens auf, das Rich­ti­ge zu tun und die Zusam­men­ar­beit mit Ada­ni und des­sen kli­ma­zer­stö­ren­dem Koh­le­pro­jekt zu been­den. Wenn Sie­mens das tut, wird es mit den Gesund­heits­fach­kräf­ten arbei­ten, um die Gesund­heit jet­zi­ger und zukünf­ti­ger Gene­ra­tio­nen zu schüt­zen, und nicht gegen uns.

Lis­te der Unter­zeich­nen­den

Aus­tra­lia

Doc­tors for the Envi­ron­ment Aus­tra­lia (Richard Yin)

Cli­ma­te and Health Alli­ance (Fio­na Arm­strong)

Healt­hy Futures (Har­ry Jen­nens)

Aus­tra­li­an Les­bi­an Medi­cal Asso­cia­ti­on (Liz Rick­man)

Ger­ma­ny

KLUG – Deut­sche Alli­anz Kli­ma­wan­del und Gesund­heit e.V. (Die­ter Lehm­kuh)

FrAk­ti­on Gesund­heit at the cham­ber of phy­si­ci­ans, Ber­lin (Dr. Katha­ri­na Thie­de and Juli­an Veel­ken)

Ver­ein demo­kra­ti­scher Ärz­tin­nen und Ärz­te (Geschäfts­stel­le)

Aus­tria

AEGU Ärz­tin­nen und Ärz­te für eine Gesun­de Umwelt (Peter Wall­ner, Hanns Mos­ham­mer)

USA

PSR Phy­si­ci­ans for Social Respon­si­bi­li­ty (Jeff Car­ter)

Cana­da

CAPE Cana­di­an Asso­cia­ti­on of Phy­si­ci­ans for the Envi­ron­ment (Robin Edgar)

Switz­er­land

One Health Alli­ance, Alli­ance Suis­se des pro­fes­si­ons de san­té pour une planè­te sai­ne (Karin Michae­lis Conus)

Den­mark

Læger for Kli­ma­et /Doctors for Future Den­mark (Sal­li Rose Tophøj)

UK

Cent­re for Sus­tainable Health­ca­re (UK) (James Szy­man­kie­wicz)

Medact (Deird­re Duff)

India

Peo­p­le First Coll­ec­ti­ve India (Dr Man­an Gang­u­li)

Inter­na­tio­nal

Health Care wit­hout Harm (Josh Kar­li­ner Inter­na­tio­nal Direc­tor, Pro­gram and Stra­tegy)

Glo­bal Cli­ma­te and Health Alli­ance (Jeni Mil­ler Exe­cu­ti­ve Direc­tor)



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