Pres­se­mit­tei­lung des vdää zu den Pro­tes­ten für ein fai­res PJ

Das Prak­ti­sche Jahr (PJ) ist eine unver­zicht­ba­re Schnitt­stel­le zwi­schen theo­re­ti­schem Stu­di­um und prak­ti­scher ärzt­li­cher Tätig­keit. Aber die Arbeits- und Aus­bil­dungs­be­din­gun­gen im PJ sind schlecht: 40 Stun­den Arbeit pro Woche sind die Regel, oft feh­len sys­te­ma­ti­sche Anlei­tung, Aus­bil­dung und Bezah­lung gänz­lich, in nahe­zu allen Fäl­len sind sie unge­nü­gend. Wann sol­len sich die Stu­die­ren­den das not­wen­di­ge kli­ni­sche Wis­sen aneig­nen, wenn in den 40 Stun­den Arbeits­zeit pro Woche oft kei­ne Zeit für Unter­richt oder Selbst­stu­di­um bleibt, wenn oben­drein zusätz­li­che Lohn­ar­beit geleis­tet wer­den muss, um sich die­ses letz­te Stu­di­en­jahr leis­ten zu kön­nen? Über­mü­det und in finan­zi­el­len Sor­gen ist erfolg­rei­ches Ler­nen unmög­lich.

Alle 36 medi­zi­ni­schen Fakul­tä­ten wer­den am Mitt­woch Info­ver­an­stal­tun­gen, Podi­ums­dis­kus­sio­nen und Demos für bes­se­re Bedin­gun­gen im PJ star­ten und den Entscheidungsträger*innen zei­gen, dass sie es ernst mei­nen.

Die For­de­run­gen sind u.a.:

  1. min­des­tens 4 Stun­den Lehr­ver­an­stal­tun­gen und 8 Stun­den Selbst­stu­di­um pro Woche
  2. eine Anhe­bung der aktu­el­len PJ-Ver­gü­tung von 400€ auf 735€
  3. einen per­sön­li­chen Zugang zum Pati­en­ten­ver­wal­tungs­sys­tem
  4. eine Kulanz­re­ge­lung der Fehl­zei­ten in gesplit­te­ten Ter­tia­len (im Moment darf man kei­nen Tag feh­len)
  5. eine Auf­be­wah­rungs­mög­lich­keit per­sön­li­cher Gegen­stän­de und Arbeits­klei­dung

Es ist im Inter­es­se nicht nur aller Stu­die­ren­den, son­dern auch der Patient*innen und Kolleg*innen auf den Sta­tio­nen, dass sie gute Arbeits­be­din­gun­gen und eine fai­re Ver­gü­tung haben. Wir wün­schen Euch viel Erfolg!

Dr. Nad­ja Rako­witz (Pres­se­spre­che­rin)



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