Pres­se­mit­tei­lung des vdää zur Bür­ger­ver­si­che­rung 30.11.2017

Mont­go­me­ry nann­te die Bür­ger­ver­si­che­rung am Mon­tag einen „Tur­bo­la­der in die Zwei-Klas­sen-Medi­zin“ und unter­stell­te, dass eine Bür­ger­ver­si­che­rung zu Ratio­nie­rung, War­te­zei­ten und Begren­zun­gen der Leis­tungs­ka­ta­lo­ge füh­re. „Das ist eine Ver­dre­hung der Tat­sa­chen in wohl­ver­stan­de­nem Eigen­in­ter­es­se“, so Tho­mas Kun­kel wei­ter. „Umge­kehrt wird ein Schuh draus: Eine soli­da­ri­sche Bür­ger­ver­si­che­rung wür­de mehr Geld ins gesetz­li­che Pflicht­ver­si­che­rungs-Sys­tem brin­gen. Der umfas­sen­de Leis­tungs­ka­ta­log der bis­her für die gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen gilt, könn­te dar­aus für alle hier leben­den Men­schen finan­ziert und nach Bedarf fort­ent­wi­ckelt wer­den und gege­be­nen­falls könn­te man die Bei­trags­sät­ze sogar sen­ken.“

Micha­el Jan­ßen, eben­falls Vor­sit­zen­der des vdää ergänzt: „Heu­te setzt die Pri­va­te Kran­ken­ver­si­che­rung gezielt Anrei­ze, Pri­vat­ver­si­cher­te bei der Ter­min­ver­ga­be zu bevor­zu­gen und dann mit oft unnö­ti­gen, aber für die Ärzt*innen lukra­ti­ven, Leis­tun­gen über- und fehl­zu­ver­sor­gen. Dem wür­de mit einer Bür­ger­ver­si­che­rung ein Rie­gel vor­ge­scho­ben“. Das ethi­sche Gebot ärzt­li­chen Han­delns, alle Patient*innen glei­cher­ma­ßen ange­mes­sen und nach ihren Bedürf­nis­sen zu ver­sor­gen, wür­de dadurch eben­falls gestärkt.

Wir demo­kra­ti­schen Ärz­tin­nen und Ärz­te wider­spre­chen dem Prä­si­den­ten der Bun­des­ärz­te­kam­mer und dem Vor­sit­zen­den der KBV und unter­stüt­zen die For­de­rung nach einer Bür­ger-ver­si­che­rung, weil die­se die Finan­zie­rung des Gesund­heits­sys­tems gerech­ter machen und fal­sche Anrei­ze abschaf­fen wür­de.

Dr. Nad­ja Rako­witz
(Pres­se­spre­che­rin)



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