E‑Card für Flücht­lin­ge

•    Die fol­gen­de Reso­lu­ti­on wird vom Ober­bür­ger­meis­ter an die Lan­des­re­gie­rung über­mit­telt

•    Die Ver­wal­tung wird auf­ge­for­dert, sofort nach Abschluss des Rah­men­ver­trags durch die Lan­des­re­gie­rung dem Rat eine Beschluss­vor­la­ge für die Ein­füh­rung der elek­tro­ni­schen Gesund­heits­kar­te für Flücht­lin­ge vor­zu­le­gen

Reso­lu­ti­on: Unein­ge­schränk­te elek­tro­ni­sche Gesund­heits­kar­te für Flücht­lin­ge

„Die Ein­schrän­kun­gen des Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­set­zes [müs­sen] auf­ge­ho­ben wer­den. (…) Wir haben als Ärz­te die Ver­pflich­tung, alle Men­schen gleich zu behan­deln.“ (Prä­si­dent der Bun­des­ärz­te­kam­mer, Pres­se­mit­tei­lung BÄK 29.10.15)

Der Zugang zur medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung von Flücht­lin­gen muss gewähr­leis­tet sein.
Im deut­schen Gesund­heits­we­sen exis­tie­ren in der Pra­xis Hemm­nis­se, die abge­baut wer­den müs­sen, um den Zugang zu medi­zi­ni­scher Ver­sor­gung zu ver­ein­fa­chen bzw. sicher­zu­stel­len. Dies gilt sowohl für Flücht­lin­ge im Asyl­ver­fah­ren oder mit Dul­dung als auch für EU-Migran­tin­nen/EU-Migran­ten ohne Kran­ken­ver­si­che­rung oder Men­schen ohne defi­nier­ten Auf­ent­halts­sta­tus.
Flücht­lin­ge nach dem Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz (Asyl­bLG) haben bis­her nur Anspruch auf redu­zier­te medi­zi­ni­sche Leis­tun­gen.
Wir begrü­ßen die Ver­hand­lun­gen des Lan­des mit der AOK-Nie­der­sach­sen wei­ter mit dem Land im Sin­ne einer Lösung zur Ein­füh­rung einer elek­tro­ni­schen Gesund­heits­kar­te (eGK) zu ver­han­deln.
Eine elek­tro­ni­sche Gesund­heits­kar­te, wie sie in Bre­men bereits seit Jah­ren gehand­habt wird, wür­de Unsi­cher­hei­ten und Ungleich­be­hand­lung been­den. Der Leis­tungs­um­fang soll dem der gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen ent­spre­chen.
Des­halb ist der Stadt­rat erfreut über die Ent­schei­dung des Land­ta­ges, für alle Leis­tungs­be­rech­tig­ten nach dem Asyl­bLG für Leis­tun­gen nach den §§ 4 und 6 Asyl­bLG die Ein­füh­rung einer elek­tro­ni­schen Gesund­heits­kar­te in Koope­ra­ti­on mit der AOK zu prü­fen.
Wir for­dern alle Betei­lig­ten auf, schnellst­mög­lich einen ent­spre­chen­den Rah­men­ver­trag abzu­schlie­ßen und damit den Kom­mu­nen die Ein­füh­rung der elek­tro­ni­schen Gesund­heits­kar­te zu ermög­li­chen.

Begrün­dung

Fol­gen­de Aspek­te spre­chen unse­res Erach­tens unbe­dingt für die Ein­füh­rung der elek­tro­ni­schen Gesund­heits­kar­te:
•    Reduk­ti­on des Ver­wal­tungs­auf­wands
•    Erleich­te­rung der Kos­ten­be­ar­bei­tung und Reduk­ti­on der Kos­ten in Kran­ken­häu­sern und Pra­xen
•    Weni­ger will­kür­li­che und unsach­ge­mä­ße Ent­schei­dun­gen durch nicht ent­spre­chend aus­ge­bil­de­tem Per­so­nal
•    Dis­kri­mi­nie­rungs­frei­er Zugang zu ärzt­li­cher Ver­sor­gung

Wie das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt bereits beim wirt­schaft­li­chen Exis­tenz­mi­ni­mum ent­schie­den hat, dass dies für alle Men­schen gleich sein muss, so sehen wir dies auch bei der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung ent­spre­chend.



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