Pres­se­er­klä­rung zum kol­lek­ti­ven ver.di-Eintritt von 24 Ärz­tIn­nen aus Soli­da­ri­tät mit den Strei­ken­den an der Cha­ri­té

„Wir unter­stüt­zen die For­de­run­gen der Pfle­gen­den an der Cha­ri­té durch unse­ren Ein­tritt bei ver.di“, so Dr. Ben­ja­min Wacht­ler, einer der Unter­zeich­ner des öffent­li­chen Auf­rufs. „Durch ihren Streik zei­gen sie, um was es in Kran­ken­häu­sern wirk­lich gehen soll­te: Näm­lich um die nach­hal­ti­ge Ver­bes­se­rung der Arbeits­be­din­gun­gen zum Woh­le der Gesund­heit der gemein­sam betreu­ten Pati­en­tIn­nen.“ In ihrem Auf­ruf begrü­ßen die Ärz­tIn­nen aus­drück­lich die Tarif­po­li­tik der ver.di-Betriebsgruppe und deren For­de­rung nach einer kla­ren Pfle­ge­quo­te. „Eine ange­mes­se­ne Beset­zung in der Pfle­ge wird die Arbeits­be­din­gun­gen auch aller ande­ren Berufs­grup­pen im Kran­ken­haus ver­bes­sern – damit ver­tre­ten die Strei­ken­den und ver.di auch die Inter­es­sen der Ärz­tin­nen und Ärz­te im Kran­ken­haus“, so Wacht­ler wei­ter.

Auch der Ver­ein demo­kra­ti­scher Ärz­tin­nen und Ärz­te (vdää) hat­te bereits zuvor sei­ne Soli­da­ri­tät mit den For­de-run­gen der Strei­ken­den aus­ge­drückt. „Die­ser Streik ist der größ­te Angriff auf neo­li­be­ra­le Gesund­heits­po­li­tik seit vie­len Jah­ren und kann – wenn vie­le Häu­ser dem Bei­spiel Cha­ri­té fol­gen wer­den – ein wich­ti­ger Schritt hin zu einer gesetz­li­chen Per­so­nal­be­mes­sung sein“, so Dr. Peter Hoff­mann vom vdää. Es besteht die Hoff­nung, dass durch die neue Stra­te­gie der Gewerk­schaft ver.di ein­zel­ne Tarif­aus­ein­an­der­set­zun­gen so zuge­spitzt und ver­all­ge­mei­nert wür­den, dass auf län­ge­re Sicht eine gene­rel­le gesetz­li­che Rege­lung erzwun­gen wer­den kön­ne.

Pres­se­kon­tak­te:
Dr. med. Ben­ja­min Wacht­ler   
Email: ben.wachtler@posteo.de
Dr. phil. Nad­ja Rako­witz, vdää
Email: info@vdaeae.de

Anhang: Öffent­li­cher Auf­ruf zum Ein­tritt bei ver.di mit Unter­zeich­ne­rIn­nen

Mehr von Euch ist bes­ser für uns alle! Soli­da­ri­tät mit den Pfle­gen­den im Streik an der Cha­ri­té!

Mehr von Euch ist auch bes­ser für unse­re Arbeits­be­din­gun­gen als Ärz­tin­nen und Ärz­te im Kran­ken­haus!

Wir bedan­ken uns für den Mut und die Kampf­be­reit­schaft der Pfle­gen­den an der Cha­ri­té und begrü­ßen die Unter­stüt­zung der Gewerk­schaft ver.di für die­sen beson­de­ren Arbeits­kampf.
Durch die zen­tra­le For­de­rung nach einer Pfle­ge­quo­te, also eine fest­ge­leg­te Anzahl von Pfle­gen­den für eine bestimm­te Anzahl von Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten, wird die Poli­tik der Tarif­aus­ein­an­der­set­zun­gen für Ein­zel­in­ter­es­sen im Kran­ken­haus ver­las­sen. Wir hof­fen, dass die­ses Bei­spiel Schu­le machen wird und wei­te­re Aus­ein­an­der­set­zun­gen fol­gen, die ver­bind­li­che poli­ti­sche Rege­lun­gen nach sich zie­hen wer­den. Eine ange­mes­se­ne Beset­zung in der Pfle­ge wird die Arbeits­be­din­gun­gen auch aller ande­ren Berufs­grup­pen im Kran­ken­haus ver­bes­sern – damit ver­tre­ten die Strei­ken­den und ver.di auch unse­re Inter­es­sen als Ärz­tin­nen und Ärz­te im Kran­ken­haus.
Wir möch­ten uns dage­gen nicht von einer rein ärzt­li­chen Gewerk­schaft ver­tre­ten las­sen, die nahe­zu ohne Kennt­nis der Öffent­lich­keit, wäh­rend die Pfle­gen­den für ihr Streik­recht kämpf­ten, eine Tarif­ei­ni­gung mit der Cha­ri­té ver­han­del­te, die vor­wie­gend Gehalts­stei­ge­run­gen für die höhe­ren ärzt­li­chen Berufs­grup­pen beinhal­tet. Im Unter­schied zu den For­de­run­gen der strei­ken­den Pfle­ge­kräf­te führt die­se durch den Mar­bur­ger Bund für die Ärz­tin­nen und Ärz­te erziel­te Tarif­ei­ni­gung weder zu bes­se­ren Arbeits­be­din­gun­gen für alle Berufs­grup­pen im Kran­ken­haus noch zu höhe­rer Pati­en­ten­si­cher­heit. Die­se und ande­re durch den Mar­bur­ger Bund aus­ge­han­del­te Tarif­ei­ni­gun­gen gesche­hen statt­des­sen zu Las­ten der Pfle­gen­den, mit denen wir gemein­sam Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten ver­sor­gen.
Der aktu­el­le Arbeits­kampf an der Cha­ri­té stellt das The­ma der Sicher­heit der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten in den Mit­tel­punkt. Durch die chro­ni­sche und geplan­te Unter­be­set­zung der Pfle­ge im Kran­ken­haus wird nicht nur die Arbeits­be­las­tung für Pfle­gen­de und Ärz­tin­nen und Ärz­te immer höher, son­dern es wer­den auch unse­re gemein­sa­men Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten in Gefahr gebracht. Daher ist der Arbeits­kampf der Pfle­gen­den an der Cha­ri­té auch der uns­ri­ge! Wir möch­ten mit allen Berufs­grup­pen im Kran­ken­haus gemein­sam – und nicht gegen sie – für bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen zum Woh­le unse­rer Gesund­heit und der Gesund­heit unse­re Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten kämp­fen.
Aus die­sem Grund bean­tra­gen wir hier­mit gemein­sam die Mit­glied­schaft bei ver.di.

Erst­un­ter­zeich­ne­rIn­nen:
Dr. med. Ben­ja­min Wacht­ler, Arzt; Dr. med. Anna Küh­ne, MPH, Ärz­tin; Dr. med. Burk­hard Bar­tho­lo­me, Arzt; Dr. med. Andre­as Wulf, Arzt; Cle­mens Krull, Arzt; Cari­na Schnei­der, Ärz­tin; Felix Wicke; Jonas Özbay, Arzt; Mar­tin Kuhl­mann; Dr. med. T. Hoff­mann, Arzt; Lau­ra Ort­lieb; Dr. med. univ. Manu­el Schl­ei­ser, Arzt; Lau­ra Schwan­beck; Lenn­art Brink­mann; Marei­ke Ledi­gen; Marie Neko­la, Ärz­tin; Eve­lyn Zscho­cke, Ärz­tin; Jana Bras­se­ler; Dr. med. Jule Grieß­ha­ber, Ärz­tin; Chris­ti­na Schiff­ler, Ärz­tin; Dani­el Oeh­ler; Ben­ja­min Hil­pert; Dr. med. Björn Ber­ker, Arzt; Dr. med. Susan­ne Zick­ler, Ärz­tin



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