Pres­se­er­klä­rung vdää, Medi­bü­ros, Medi­net­ze, med­ico inter­na­tio­nal zur Ver­sor­gung von Asyl­su­chen­den und Flücht­lin­gen

Dies schreibt das Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz vor, das eine Viel­zahl von Gesund­heits­leis­tun­gen unter­bin­det. Die Fol­ge sind Elend, Gesund­heits­schä­den und manch­mal Todes­fäl­le. Die­se Min­der­ver­sor­gung ist zudem noch teu­rer als die Regel­ver­sor­gung von Kas­sen­pa­ti­en­ten. Mehr­kos­ten ent­ste­hen durch das auf­wän­di­ge behörd­li­che Ver­fah­ren, das über­wie­gend in der Hand von Ver­wal­tungs­mit­ar­bei­te­rIn­nen ohne medi­zi­ni­schen Sach­ver­stand liegt, und durch Nicht­be­hand­lung oder Ver­schlep­pung von Krank­hei­ten, die sich zu teu­ren Not­fäl­len aus­wach­sen. Dies soll offen­sicht­lich von Zuwan­de­rung nach Deutsch­land abschre­cken. Dabei gibt es kei­ner­lei Bele­ge dafür, dass eine bes­se­re Gesund­heits­ver­sor­gung zu erhöh­ter Zuwan­de­rung führ­te. Die gesund­heit­li­che Min­der­ver­sor­gung muss zudem als ver­fas­sungs­wid­rig gewer­tet wer­den, denn „die in Art. 1 Abs. 1 GG garan­tier­te Men­schen­wür­de ist migra­ti­ons­po­li­tisch nicht zu rela­ti­vie­ren“ (Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt 2012).
Wir for­dern die Strei­chung des § 4 des Asyl­bLG und eine medi­zi­nisch bestimm­te Kran­ken­ver­sor­gung aller Asyl­su­chen­den, Flücht­lin­ge, Gedul­de­ten und Papier­lo­sen durch Inte­gra­ti­on in gesetz­li­che Kran­ken­kas­sen, denn aus­rei­chen­de Gesund­heits­ver­sor­gung ist ein Men­schen­recht.
Die 33 Medi­bü­ros und Medi­net­ze in Deutsch­land sind zusam­men mit koope­ra­ti­ons­wil­li­gen Ärz­tIn­nen, Kran­ken­häu­sern und Heb­am­men aktiv, um im stän­di­gen Kon­takt mit den Betrof­fe­nen wenigs­tens ört­lich eine aus­rei­chen­de men­schen­recht­lich basier­te Gesund­heits­ver­sor­gung sicher­zu­stel­len.

Es ist Zeit, dies über­flüs­sig zu machen!

Dr. Anna Küh­ne, Prof. Dr. Wulf Diet­rich
(Mit­glie­der des Vor­stands des vdää)

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