Pres­se­er­klä­rung von vdää und med­ico inter­na­tio­nal zur Kri­se des grie­chi­schen Gesund­heits­we­sens

Dies wird unter den aktu­el­len Bedin­gun­gen nicht gewähr­leis­tet: Offi­zi­ell sind in Grie­chen­land 30%, lt. Anga­ben von Ärz­ten, Akti­vis­ten und Poli­ti­kern, die wir auf unse­rer Dele­ga­ti­ons­rei­se getrof­fen haben, inzwi­schen nahe­zu 50% der Bevöl­ke­rung nicht mehr kran­ken­ver­si­chert. „Gel­der für die Ver­sor­gung wer­den in einem Aus­maß gekürzt, dass man aktu­ell ohne Über­trei­bung von einer sozia­len und gesund­heit­li­chen Kata­stro­phe spre­chen kann“, so Kirs­ten Schu­bert von med­ico inter­na­tio­nal.

Mit was für einem Aus­maß sich die­se auf die Sterb­lich­keit und das Auf­tre­ten von Infek­ti­ons­krank­hei­ten aus­wir­ken wird, ist bereits zu erah­nen. Soli­da­ri­sche Struk­tu­ren kön­nen die­se Ent­wick­lung nur bedingt abfan­gen. Ärz­tIn­nen und Kran­ken­pfle­ge­rIn­nen haben mit Hil­fen vie­ler Men­schen aus der Bevöl­ke­rung so genann­te „Soli­da­ri­sche Kli­ni­ken“ gegrün­det, in denen sich unver­si­cher­te Men­schen in Grie­chen­land (ob mit oder ohne grie­chi­schen Pass) umsonst behan­deln und mit Medi­ka­men­ten ver­sor­gen las­sen kön­nen. Mit bewun­de­rungs­wür­di­gem Enga­ge­ment, mit gro­ßer Dis­zi­plin und Pro­fes­sio­na­li­tät sowie Orga­ni­sa­ti­ons­ta­lent küm­mern sich hier Akti­ve um eine Min­dest­ver­sor­gung, die sie ange­sichts des gro­ßen Man­gels aber nicht für alle Bedürf­ti­gen erbrin­gen kön­nen. Oft müs­sen sie sich dabei auch noch gegen Angrif­fe und Kri­tik der Regie­rung weh­ren, die jeg­li­che auto­no­me Bewe­gun­gen unter­drü­cken zu wol­len scheint.

Die­sen Gesund­heits­ak­ti­vis­tIn­nen gel­ten unser gro­ßer Respekt und die Soli­da­ri­tät von vdää und med­ico inter­na­tio­nal. Auch unter­stüt­zen wir deren For­de­rung, in Grie­chen­land ein gutes öffent­li­ches, nicht kom­mer­zia­li­sier­tes Gesund­heits­we­sen für alle ein­zu­rich­ten. Wir for­dern die deut­sche Bun­des­re­gie­rung auf, ihren Austeri­täts­kurs auf­zu­ge­ben und ihren Ein­fluss in der EU ent­spre­chend gel­tend zu machen.

Wir ste­hen den Medi­en ger­ne für wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Ver­fü­gung.

Prof. Wulf Diet­rich (Vor­sit­zen­der des vdää)

Dr. Nad­ja Rako­witz (Geschäfts­füh­re­rin des vdää)

Dr. Bern­hard Win­ter (stell­vertr. Vor­sit­zen­der des vdää)

Kirs­ten Schu­bert (Refe­ren­tin für Gesund­heit, med­ico inter­na­tio­nal)

 

PDF: Pres­se­er­klä­rung von vdää und med­ico inter­na­tio­nal zur Kri­se des grie­chi­schen Gesund­heits­we­sens

 



×