Belastung ist nicht subjektiv
vdää* unterstützt den Kampf für einen Tarifvertrag Entlastung am UKGM
„Belastung ist nicht subjektiv“ – so haben es die Beschäftigten des Uniklinikums Gießen/Marburg (UKGM) auf ein Plakat in der Kongresshalle in Gießen geschrieben, wo am Dienstag eine Warnstreikveranstaltung stattfand. Das ist ihre Antwort auf eine mögliche Kritik an dem von ihnen angestrebten „Tarifvertrag Entlastung“. Es geht nicht (nur) um die individuelle Entlastung, sondern um die gesamte Arbeitssituation, unter der die Beschäftigten wie die Patient*innen leiden.
Am 24. März wird das 100-Tage Ultimatum auslaufen, das 4.163 Beschäftigte des Uniklinikums Gießen / Marburg am 14. Dezember 2022 dem Arbeitgeber, der Rhönklinikum AG gestellt haben. In den nächsten Tagen wird die nächste Verhandlungsrunde stattfinden.
Wir Ärzt*innen vom vdää* erklären uns solidarisch mit dem kämpfenden Beschäftigten und wünschen ihnen viel Erfolg in den Verhandlungen. Wenn sie erfolgreich sind, wird das die Versorgung der Patient*innen und die Arbeitssituation im UKGM entscheidend verbessern – auch für uns Ärzt*innen.
Der TVE am Uniklinikum Gießen/Marburg ist aber von viel größerer Bedeutung, denn es ist der erste, der einem privaten Konzern abgerungen werden muss. Es ist dies also auch eine Auseinandersetzung über die Prinzipien Profit oder Daseinsvorsorge, die bundesweit Bedeutung hat.
Wir wünschen viel Kraft und Durchhaltevermögen und fordern unsere ärztlichen Kolleg*innen im UKGM auf, die streikenden Beschäftigten zu unterstützen und es ihnen auf keinen Fall noch schwerer zu machen, als dies der Arbeitgeber tut.
Dr. Nadja Rakowitz, Pressesprecherin des vdää*
08.03.2023